Bericht von der Landesverbandstagung 2010

Brücken bauen – oder „all inclusive“ im Rahmen der UN-Konvention“ war als Thema des Landesverbandstages von Sprechen-Hören-Lernen Fördern, LV Hessen gewählt, der in diesem Jahr sein 40jähriges Jubiläum feiern konnte.

Der Vorsitzende Hans-Jürgen Jung (Linden), konnte neben den Referenten des Tages: Mechthild Ziegler, Bundesvorsitzende Lernen Fördern (Stuttgart), Ernst Heimes Stud.Dir. a.D., Dipl.Päd., Ernst Heimes (Ludwigsburg),Lothar van Eikels, Staatl. Schulamt für die Kreise Schwalm-Eder und Waldeck-Frankenberg(Fritzlar), Konrad Krempasky, Reha-Teamleiter der Agentur für Arbeit (Kassel), Heidrun Frewert, Offene Schule Kassel Waldau (Kassel), Herr Leuteretz Odenbergschule,(Gudensberg), Dr. Jörg Pfeiffer, Berufsbildungswerk Nordhessen (Bad Arolsen), Joachim Weinert, Lindenschule (Linden) auch viele Eltern, Lehrer/-innen, Schulleitungen von Förderschulen, Beratungs- und Förderzentren, Grund- und Gesamtschulen aus ganz Hessen begrüßen.

Brücken bauen – oder „all inclusive“ ist ein provozierendes Thema für eine Tagung, das aber aufzeigen soll, wie kurz oder lang der Weg für uns – die Gesellschaft – und uns – die Betroffenen ist oder sein wird“ begann Ursula Häuser, die stellv. Verbandsvorsitzende ihre Einführung. Sie erhoffe sich von dieser interdisziplinären Tagung nicht den Königsweg, aber dennoch Impulse und Möglichkeiten für den Bildungsweg von Kindern und Jugendlichen mit Sprach-,Hör- und/oder Lernbehinderungen. Eine gute Bildung und Ausbildung böten den Betroffenen die Chance auf ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben und die Teilhabe an Gesellschaft und ein Leben von der Erwerbsarbeit.

Nicht offensichtliche Behinderung braucht individuelle Unterstützung, damit die Kinder mit Sprach-, Hör- oder Lernbehinderung nicht in der letzten Bank sitzen, sondern das Dabei sein können. Dafür benötigen sie ein entsprechendes Umfeld, individuelle Lernentwicklungsbegleitung und Lernangebote sowie Kompetenzen der Lebensbewältigung,“ so die Bundesvorsitzende Lernen Fördern in ihrem Impulsreferat. Dies seien mit die Grundvoraussetzungen für spätere Selbständigkeit und Verantwortung. „Lernen Fördern wird nicht hinter den Anspruch auf Qualität der Förderschulen zurückgehen. All inclusive“ darf kein Sparpaket sein, wenn der Weg in eine inklusive Schule für unsere Kinder nur unter diesem Qualitätsanspruch gelingen soll,“ schloss sie ihr Referat.

In einer Diskussion, die von Ursula Häuser moderiert wurde, stellten die Referenten ihre Positionen und Einschätzungen dar. Das aufnehmende System Ausbildung und Arbeit, vertreten durch die Agentur für Arbeit und das BBW Nordhessen machten deutlich, dass der gesamten Bildungsweg für die Kinder und Jugendlichen eng vernetzt werden muss.

Dr. Pfeiffer wies auf die gute und enge Zusammenarbeit des BBW Nordhessen mit den Förderschulen in der Region hin und die Erfolge, die durch die enge Verzahnung zu verzeichnen sind. „Maßnahmekarrieren können so verhindert werden“ führte er aus. Konrad Kremparsky berichtete, dass die Bundesagentur für Arbeit an Konzepten zur Umsetzung der UN-Konvention arbeite, jedoch auch darauf achte, welche Schritte im Bildungswesen gemacht würden.

Heidrun Frewert von der Offenen Schule Waldau, die seit vielen Jahren Kinder im Gemeinsamen Unterricht hat, setzte sich vehement für eine umfassende Inklusion ein. Diese könne gelingen, wenn es die entsprechende fachliche Zuweisung gäbe. Herr Leuteretz von der Odenbergschule verwies auf die guten Konzepte seiner Schule in der Berufsorientierung, die Praktika und die Kooperation mit dem BBW Nordhessen.

Lothar van Eikels (Staatl Schulamt) vertrat die Ansicht, dass die Ansprüche der UN-Konvention auf ein inklusives Schulwesen nicht innerhalb eines Jahres vollzogen werden könne, sondern in den nächsten Jahren kontinuierlich Fortschritte mache. Dies bedeute aber nicht, dass alle Förderschulen abgeschafft werden, vielmehr würden die Förderschulen als Beratungs- und Kompetenzzentren ein wichtiger Partner für die Schulen werden.

Kinder auf dem Weg zu unterstützen und ihnen die nötige Sicherheit zu geben muss Grundvoraussetzung sein für alle, die an diesem Bildunsgsprozess beteiligt sind“ so Ernst Heimes in seinem Referat. „Um Teilhabe und Selbstbewusstsein zu lernen bedarf es einer umfassenden Begleitung der Kinder Mit Lernbehinderung, damit sie Vertrauen in die eigene Leistung bekommen, ihr Selbstwertgefühl stärken und ein gutes Selbstbewusstsein erlangen“ schloss er.

Joachim Weinert stellte am Nachmittag in einer Arbeitsgruppe die „Vertiefte Berufsorientierung in Kooperation mit einem BBW“, Ernst Heimes vertiefte seine Ausführungen vom Vormittag, eine andere AG beschäftigte sich intensiv und kontrovers mit der Schulentwicklung.

Brücken bauen – Stege bauen – Nischen füllen, sind Perspektiven, mit denen Inklusion gelingen kann. Wichtig ist die Kooperation von Kollegien der unterschiedlichen Schulformen und Akzeptanz der Professionalität. Daneben kommt einer engen Kooperation mit anderen Institutionen wie der Bundesagentur für Arbeit, den Berufsbildungswerken und anderen Trägern eine zunehmende Bedeutung zu“ fasste Ursula Häuser den Tag zusammen.

Einladung zum Landesverbandstag – UPDATE

Brücken bauen – oder „All inclusive“ im Rahmen der UN-Konvention?

Landesverbandstag am 18. September 2010 im

Hotel Hessischer Hof

Kasseler Strasse 17, 34281 Gudensberg

Tel.: 0 56 03 / 20 31, Fax: 0 56 03 / 91 14 62

10.00 Uhr – 16.00 Uhr

Die Bundesrepublik Deutschland hat 2009 die UN-Behindertenrechtskonvention Ratifiziert und sich damit verpflichtet, ein inklusives Bildungsangebot zu machen. Ebenso gilt, dass nun alle Kinder einen diskriminierungsfreien Zugang zum Bildungssystem haben. Diese Anforderungen werden in der erforderlichen Qualität nur erfüllt werden können, wenn die Akteure vor Ort und auf Landesebene zusammen arbeiten.

Damit hat die Bundesregierung die Länder vor neue Aufgaben gestellt, indem diese viele Gesetze, aber auch Bildungsangebote verändern müssen. Auch Hessen geht diesen Weg mit.

Der Landesverbandstag dient der Verständigung und Auseinandersetzung von Lehrern, Erziehern, Schulaufsicht und der Agentur für Arbeit mit den Rechten von Kindern Behinderung mit Sprach-, Hör- oder Lernbehinderung und den Vorstellungen von Eltern, die diese Rechte einfordern.

Ziel ist eine gemeinsame Strategie, zur Umsetzung und Qualitätssicherung auf diesem Weg.

Tagesordnung

ab 9.30 Uhr Kennenlernen beim Kaffee

10.00 Uhr Begrüßung : Hans-Jürgen Jung, Vorsitzender

10.05 Uhr Einführung in die Thematik

10.10 Uhr Die UN-Behindertenrechtskonvention und ihre Auswirkung auf Bildung und Ausbildung von Kindern mit Sprach-, Hör- und Lernbehinderungen

Mechthild Ziegler, Vorsitzende Bundesverband: Lernen Fördern e.V., Stuttgart

10.45 Uhr Kinder stark machen: was wir Kindern und Jugendlichen auf ihrem Weg durch die Bildungssysteme mitgeben können

Dipl.Päd., StdDir. a.D. Ernst Heimes, Ludwigsburg angefragt

11.15 Uhr Pause

11.30 Uhr Ein inklusives Schulsystem : Über wie viele Brücken muss es geh‘n?

Diskussion über Vorbereitung und Übergang in Ausbildung auch im Rahmen der berufliche Reha-Ersteingliederng/Ausbildung

BBW Nordhessen Herr Dr. Jörg Pfeiffer; Agentur für Arbeit Kassel angefragt, Frau Heidrun Frevert, Offene Schule Waldau, Kassel ; Herr Leuteretz, Odenbergschule, Gudensberg, Staatl. Schulamt für Stadt und Landkreis Kassel, Herr Thomas Burger, Staatl. Schulamt für den Schwalm-Eder-Kreis und Waldeck-Frankenberg Herr Lothar Vaneikels

Moderation: N.N.

12.30 Uhr Mittagspause

13.30 Uhr Arbeitsgruppen

15.00 Uhr Plenum, Vorstellungen der AGs

AG1: Schulentwicklung

Was braucht die Förderschule der Zukunft, was der Gemeinsame Unterricht?

Was brauchen Schulen außerdem noch auf ihrem Weg?

Schulen müssen die Kompetenz für inklusive Bildung entwickeln. Sie fangen damit nicht bei Null an, sondern es gilt bereits laufende eigene Prozesse zu nutzen und zu verstärken und zugleich auf bewährte Instrumente der Entwicklung zurück zu greifen.

Staatl. Schulamt für Stadt und Landkreis Kassel, Staatl.Schulamt für die Kreise Schwalm Eder/Waldeck-Frankenberg Schulleiter der Odenbergschule, Gudensberg angefragt und Offene Schule Waldau, Kassel

AG2: Kinder stark machen und auf ihrem Weg durch Schule und Ausbildung begleiten

Vertiefung des Themas vom Vormittag

Ernst Heimes

AG 3:. Vertiefte Berufsorientierung in Kooperation mit einem BBW

sich für einen Berufsweg zu entscheiden, fällt allen Jugendlichen schwer, vor allem dann, wenn sie mit besonderen Schwierigkeiten und Handicaps zu kämpfen haben. Selbstwertgefühl und Selbsteinsschätzung, eigene Wünsche und erreichbare Ziele stehen oft im Gegensatz und machen diesen Weg um so schwerer;

Joachim Weinert , Schulleitung der Lindenschule, Linden

Die Veranstaltung richtet sich an alle Eltern, Angehörige, Lehrer und Erzieher, Vereine und Verbände, die sich mit den Konsequenzen der UN-Konvention für Menschen mit Lernbehinderungen auseinandersetzen wollen und eine Hilfe in der aktuellen Diskussion anstreben.

Tagungskosten: 25,- incl. Mittagessen

verbindliche Anmeldung bis zum 12. 09. 2010 an die Geschäftsstelle

*Änderungen vorbehalten

1++Anmeldung+Brücken+bauen.oder++All-+Inclusive

Umgang mit dem Internet

Wir werden immer wieder gefragt, wie Kinder auf das Internet vorbereitet werden können. Es gibt eine Reihe von Informationen und Anregungen für den Umgang mit PC und Internet. Eine neue Möglichkeit bietet sich für Eltern und Lehrer durch diese CD-ROM. Aus einer Pressemittelung der LPR Hessen:

Wie Kinder sicher online gehen CD-ROM hilft Eltern und Lehrern Die neue CD-ROM „Wissen wie´s geht! Mit Spaß und Sicherheit ins Internet“ erklärt, wie Kinder sicher ins World Wide Web starten können. Sie eignet sich für den Einsatz in der Familie wie auch in der Grundschule. Für Pädagogen gibt es ein begleitendes Lehrerhandbuch. Die Materialien werden vom bundesweit tätigen Verein Internet-ABC herausgegeben, der auch die gleichnamige Internetplattform anbietet. Die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen) ist Mitglied im Verein und stellt die Materialien kostenlos zur Verfügung.

Bestellkontakt: 0561/93586-0, lpr@lpr-hessen.de.

Einladung zur Feier „40 Jahre LV Hessen“

Zur Feier „40 Jahre SPRECHEN- HÖREN- LERNEN – FÖRDERN, Landesverband Hessen e.V.“ am Samstag den 22. MAI 2010 ab 13.30 Uhr in der Volkshalle Linden-Leihgestern.

MODERIERT WIRD DAS PROGRAMM VON JOHANNES SCHERER (Hit Radio FFH)

Vorgesehener Programmablauf (Änderungen vorbehalten)

ab 13.30 Uhr Offener Anfang Kaffee, Gebäck und Sekt

Musikdarbietung der Schüler-Lehrerband der Heinrich-Lüttecke-Schule, Bad Arolsen

14.00 Uhr Begrüßung durch die Vorsitzenden

14.20 Uhr Eröffnung Schirmherr Roland Koch

14.45 Uhr Überleitung zu den Grußworten durch Johannes Scherer

15.00 Uhr Grußworte

Minister für Arbeit, Familie und Gesundheit Jürgen Banzer
Behindertenbeauftragter Hessen Friedel Rinn
Landrätin Anita Schneider
Bundesvorsitzende LERNEN FÖRDERN Mechthild Ziegler
Bürgermeister der Stadt Linden Ulrich Lenz

Einrad, Jonglier- und Tanzdarbietungen von Schüler/innen der Elsa Brändströmschule, Homberg/Efze

Überleitung zu dem Festvortrag durch Johannes Scherer

Festvortrag von Herrn Manfred Thrun, BFW-Frankfurt

Musikdarbietung von der Schulband der Elsa Brändströmschule aus Homberg/Efze

Ehrungen der Gründungsmitglieder

Dank und Verabschiedung durch den 1.Vorsitzenden

18.00 Uhr Ausklang mit Canapes und Programmstunde von Johannes Scherer
bei Rhythmen von Glenn Miller, James Last ect. des Jugendmusikcorps der Freiwilligen Feuerwehr Großen Linden

Kunstausstellung der Schulen und der BBW in der Volkshalle Linden

Wir laden alle Mitglieder herzlich zu dieser Veranstaltung ein. Wenn Sie Interesse an einer Mitgliedschaft in unserem Verein haben, können Sie uns gerne jederzeit kontaktieren.