BIH informiert: Leistungen im Überblick – behinderte Menschen im Beruf

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämterund Hauptfürsorgestellen (BIH) gibt in dieser Ausgabe ihrer „zBinfo“ einen umfassenden Überblick über die möglichen Leistungen, ihre rechtlichen Voraussetzungen und die zuständigen Stellen:

  1. an Arbeitgeber: Finanzielle Förderung, Beratung, Information und weitere Angebote
  2. an schwerbehinderte Menschen: finanzielle Förderung, Beratung, Information und sonstige Angebote

mit Stand April 2012

ZBinfo_BIH_Leistungen im Überblick

Info:Ursula Häuser


„Aktiv gegen Diskriminierung“ – neues Online-Handbuch für Verbände erschienen

Das Deutsche Institut für Menschenrechte gibt in seiner Pressemittwilung vom 9. August 2012 bekannt:

Aktiv gegen Diskriminierung“ – Neues Online-Handbuch für Verbände erschienen

Berlin. Welche Möglichkeiten bietet das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) Verbänden, um Menschen dabei zu unterstützen, vor Gericht gegen Diskriminierung vorzugehen? Wann kann eine Verbandsklage nach dem Behindertengleichstellungsgesetz oder dem Verbraucherschutz erhoben werden? Unter welchen Voraussetzungen ist die Einreichung einer Beschwerde auf internationaler Ebene (UN, Europäischer Menschenrechtsgerichtshof) sinnvoll?

Antworten auf diese und weitere Fragen bietet das neue Online-Handbuch „Aktiv gegen Diskriminierung“. Es richtet sich vor allem an Verbände und steht ab dem 9. August 2012 zur Verfügung unter: www.aktiv-gegen-diskriminierung.de. Interessierte Verbände finden auf dieser Website einen Überblick über die nationalen und internationalen Rechte und Beteiligungsmöglichkeiten in Gerichts- und Beschwerdeverfahren zum Diskriminierungsschutz mit konkreten Handlungsanleitungen und praxisorientiertem Wissen.

In dem Handbuch werden gleichermaßen der Schutz vor rassistischen Diskriminierungen wie vor Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts, der sexuellen Identität oder Orientierung, des Alters, der Religion und Weltanschauung oder einer Behinderung behandelt. Eine Einführung in den menschenrechtsbasierten Diskriminierungsschutz ergänzt den Überblick. Zudem präsentiert die Website eine Übersicht der Verbandsrechte – in sieben Sprachen -, die zentralen rechtlichen Grundlagen und eine umfangreiche Linksammlung zum Thema. Ein geschlossener Mitgliederbereich umfasst ein Diskussionsforum mit wechselnden Themen und bietet die Möglichkeit, sich mit anderen Mitgliedern über den Diskriminierungsschutz auszutauschen.

Das Online-Handbuch ist Teil des Projekts „Diskriminierungsschutz: Handlungskompetenz für Verbände“ am Deutschen Institut für Menschenrechte (2009-2011). Ziel war es, die Durchsetzung und Geltendmachung von Antidiskriminierungsrechten durch Verbände zu stärken und damit insgesamt eine Kultur der Nichtdiskriminierung in Deutschland zu fördern.

Ausführliche Informationen: Nina Althoff, Sera Choi (2012):„Verbände aktiv gegen Diskriminierung“ mit Ergebnissen des Projekts und Empfehlungen zur Verwirklichung eines effektiven Diskriminierungsschutzes. Das Projekt wurde durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert.

Verbände aktiv gegen Diskriminierung“ (gesetzter Link)

Website „Aktiv gegen Diskriminierung“ (gesetzter Link)

Pressekontakt:

Bettina Hildebrand, Pressesprecherin

Telefon: 030 25 93 59 –14, Mobil: 0160 966 500 83

E-Mail: hildebrand@institut-fuer-menschenrechte.de

Landesverbandstag in Gelnhausen

Unser Verbandstag „Lernen und Psyche“ war wieder ein Erfolg.

Es fanden sich interessierte Eltern, Lehrer/-innen, Erzieher/-innen und Sonderpädagogen in Gelnhausen ein.

Sprechen-Hören-Lernen Fördern LV Hessen hat sich das erste Mal mit dem Thema Gesundheit und Lernen in einer Tagung befasst. Wir stellen fest, dass zunehmend der Druck auf die Kinder wächst, ihnen aber oft nicht rechtzeitig Hilfen angeboten werden. Deshalb werden wir das Thema Lernen, Psyche und Gesundheit zukünftig immer wieder aufgreifen.

Kinder, vor allem Kinder mit Beeinträchtigung und Behinderung haben ein Recht auf Bildung und Partizipation.

Beeindruckend war der Vortrag des Kinder- und Jugendpsychologen Klaus Dieter Grothe aus Hüttenberg. Er verdeutlichte den Anwesenden aus seiner Sicht, welche Probleme aus seiner Sicht die Grundlage für Lernschwierigkeiten und Lernbehinderung sein können. Er lehnt ein generelle Schuldzuweisung ob Eltern oder Schule die Ursache für Lernversagen seien ab. Oftmals sei es eine Kombination aus beidem, die es aufzulösen gelte. Allerdings würden sich Eltern oft lieber hinter der Diagnose „mein Kind hat ein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom“ zurückziehen, als sich damit abzufinden, dass ihr Kind Verhaltensprobleme hat, die es nun, mit Unterstützung von Therapeuten, Sozialpädagogen und der Schule abzubauen gelte.

Durchaus bestünde auch die Möglichkeit, dass das Kind nicht mit der Lehrerin/dem Lehrer klar kommt. Ein Klassenwechsel ist dann nichts negatives, sondern meist für beide Seiten hilfreich.

Frau PD Dr. Susanne van Minnen, Dozentin für Sprachheilpädagogik an der Justus-Liebig-Universität Gießen informierte eindrucksvoll über die Methoden des Spracherwerbs, sprachliche Störungen und deren Auswirkungen auf das Lernen. Ihr Vortrag steht zum Download zur Verfügung. SprechenHoerenLernenFoerdern

Nicht nur die Vermittlung von Lerninhalten ist die Basis für eine gute Teilhabe an der Gesellschaft, sondern vor allem der Spracherwerb, der Wortschatz, das Sinn entnehmende Lesen und die Wiedergabe, das artikulieren von Ergebnissen und Zielen. Dazu gibt es unterschiedliche Sprachmodelle – wie Lehrersprache, Allgemeinsprache, Kommunikation untereinander. Sprache ist mit die Grundlage für den Erwerb von Bildung.

Eltern, Erzieherinnen und Lehrerinnen und Lehrer sind aufgefordert, sehr sensibel darauf zu achten, dass Sprachentwicklung und Sprachverständnis sich festigen und entwickeln bzw. sich Strategien herauskristallisieren, die eingesetzt werden können, um zu einem positiven Ergebnis zu kommen und Kindern helfen, auch mit ihren Schwächen stark zu sein.

Frau Dr. Irmtraud Richter vom Gesundheitsamt des Main-Kinzig-Kreises machte deutlich, wie wichtig das Kindersprachscreening (KiSS) ist. Es wird inzwischen in allen hessischen Kreisen und Städten als Test für den Sprachstandserwerb von Kindern zwischen 4 und 5 Jahren auf freiwilliger Basis durchgeführt und hilft, Probleme rechtzeitig zu erkennen um gezielt und rechtzeitig eingreifen zu können. So könne den Kindern schon vor der Einschulung geholfen werden. Denn es zeige sich, dass häufig erst bei der Schuleingangsuntersuchung festgestellt wird, dass es ein Sprachproblem gibt. Sie plädierte dafür, dass das Sprachscreening verpflichtend sein sollte.

Dieser Tag hat wieder einmal eindrucksvoll verdeutlicht, dass es gemeinsam Elternhaus – Schule – Mediziner – Therapeuten-Jugendhilfe, gelingen kann, Kindern den Weg durch Bildung und Ausbildung so zu ebnen und sie zu unterstützen, damit sie mit einem gesunden Selbstbewusstsein ihren Weg gehen können.

Passivität seitens des Elternhauses ist das Falsche. Es gibt für Eltern eine Reihe von Möglichkeiten, um Bildungspartnerschaften im Interesse ihres Kindes einzugehen. Erkennt man Probleme und Lernbehinderung rechtzeitig, können Eltern ihr Kind durch enge Kontakte mit der Schule und Fachleuten, z.B. zu Förderplangesprächen oder Berufswegeplanung, zielgerichtet unterstützen.

Sprechen-Hören-Lernen Fördern LV Hessen, steht Eltern und Schule mit Angeboten für Elternabende, Pädagogische Tage, Treffen mit Fördervereinen und für Einzelgespräche zur Verfügung.

Bei uns bekommen Sie Beratung, wenn Sie mit uns in Kontakt treten. Rufen Sie uns an oder wenden Sie sich per E-Mail an uns.

Bericht,Fotos: Ursula Häuser

2.v.l. Kinder-und Jugendpsychologe K.D.Grothe
Referentin PD Dr. S. van Minnen

l. Referentin Dr. I. Richter
Präsentation z. Vortrag Dr. van Minnen


Das sollten Sie wissen

Menschen mit Behinderungen haben immer noch Nachteile und stehen vor Barrieren, auch wenn sie sich um eine Ausbildung oder einem Arbeitsplatz bemühen. Dabei sind sie nicht unbedingt weniger leistungsfähig als andere. Im Rahmen der Umsetzung der VN-Konvention für die Rechte behinderter Menschen, die eine umfassende Barrierefreiheit und einen gleichberechtigten Zugang zu allen Lebensbereichen einfordert, wird sich auch die Arbeitsförderung und die berufliche Rehabilitation verändern.

Nachfolgend finden Sie die Erklärung einiger Begriffe, die Sie kennen sollten, wenn Sie mit der Agentur für Arbeit in Kontakt treten, um Ihr Kind mit einer Sprach-, Hör- oder Lernbehinderung bei der Suche nach einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu unterstützen.

Behindert“ ist ein Mensch um Sinne des Gesetzes, wenn seine körperliche Funktion, seine geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit nicht nur vorübergehend wesentlich gemindert ist – wenn er dadurch Hilfen, z.B. für die Teilhabe am Arbeitsleben benötigt.

Schwerbehindert“ ist ein Mensch nach dem Sozialgesetzbuch IX (SGB IX), wenn vom Versorgungsamt ein Grad der Behinderung von mindestens 50 oder mehr festgestellt ist. Beachten Sie: der Grad der Behinderung sagt nichts über die berufliche Leistugsfähigkeit eines Menschen aus.

Gleichgestellt mit behinderten Menschen“ werden Personen mit einem Behinderungsgrad vom mindestens 30 aber unter 50 von der zuständigen Agentur für Arbeit, wenn die Aufnahme oder der Erhalt des Arbeitsplatzes behinderungsbedingt gefährdet ist. Das gilt auch für die berufliche Ersteingliederung und Ausbildung.

WDR-Dokumentation über das Persönliche Budget und die Zukunftsperspektiven behinderter Menschen

Im Rahmen der Sendereihe DIE STORY hat der WDR eine 45-minütige Dokumentation veröffentlicht.

http://www.wdr.de/tv/diestory/sendungsbeitraege/2011/0919/behindert.jsp

Die beschriebene Situation ist in NRW angesiedelt, dennoch werden zentrale Punkte der Themen an zwei Fallbeispielen informativ dargestellt.

Die Sendung ist auch als Podcast verfügbar:

http://www.wdr.de/tv/diestory/vodcast/index.jsp

Informationen zum Persönlichen Budget

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat einen Marktplatz zum Persönlichen Budget geschaffen. Er bietet allen, die sich dafür interessieren wichtige Informationen zum Thema, erleichtert die Suche nach Beratungs- und Servicestellen, gibt Antworten auf häufig gestellte Fragen und Beispiele aus der Praxis. Sie finden den Marktplatz unter www.budget.bmas.de

Die Seite zum persönlichen Budget können Sie auch in einer Version mit leichter Sprache lesen.

Publikation der BMAS zum Persönlichen Budget